Sonderausstellung

SAXONES – EINE NEUE GESCHICHTE DER ALTEN SACHSEN

  • Vergoldete Fibel aus dem Grab einer Frau, 5. Jahrhundert n. Chr. @ LMH

  • Interaktive »Forscherstation«

  • Wandkarten mit überlagerten Projektionen

  • Exponate in den Vitrinen sind in den Portraits aufgenommen

  • Neun thematisch inszenierte Inseln als frei stehend Raumeinheinten

  • Vitrinenanordnung vor Großportrait

Auftraggeber: Landesmuseum Hannover und Landesmuseum Braunschweig

Leistungen: Gestaltungskonzept und Szenografie (Architektur, Medien, Grafik und Licht). Detailplanung und Betreuung bis zur Fertigstellung.

Status: Laufzeit 04/2019 – 08/2019 im Landesmuseum Hannover, 08/2019 – 02/2020 im Landesmuseum Braunschweig

Das Atelier Schubert gewinnt den Wettbewerb zur Gestaltung der Sonderausstellung „Saxones – Eine neue Geschichte für Niedersachsen“
Die Geschichte des 1. Jahrtausends im heutigen Niedersachsen ist den letzten Jahrzehnten grundlegend revidiert worden. Archäologen und Historiker haben den Raum und das angrenzende Westfalen lange als ein geschlossenes Stammesgebiet der „alten Sachsen“ betrachtet und dargestellt, aber diese Sichtweise ist überholt: In der Zusammen-schau moderner Forschungserkenntnisse hat sich die „Saxonia“ als ein heterogenes „Land der Regionen“ erwiesen, dessen Bewohner im 1. bis 10. Jahrhundert in sehr verschiedenen überregionalen Bezugssystemen agierten. Zeiten einer starken Überprägung durch äußere Einflüsse sehen wir von Ereignishorizonten abgelöst, in denen das Gebiet bzw. dort ansässige Akteure selbst zu Impulsgebern im europäischen Geschehen geworden sind. Angehörige der Oberschicht waren hochmobil und europaweit vernetzt. Der Führungsanspruch der mächtigen Familien des Landes manifestierte sich unter anderem in der Art und Weise, wie sie ihre Begräbnisse inszeniert haben. An der Platzwahl ebenso wie an der Ausstattung und der Anlage ihrer Gräber lesen wir ab, welche Rolle regionale Anführer im komplexen Machtgefüge der Elite des germanischen Barbaricums, im Verhältnis der sich formierenden germanischen Königreiche, aber auch im Konflikt mit den Karolingern gespielt haben. Die Mediävistik hat aufgezeigt, dass sich im Selbstverständnis dieser Menschen erst im 9. Jahrhundert eine gemeinsame sächsische Identität herausgebildet hat, als Konsequenz ihrer erzwungenen Eingliederung in das Reich Karls des Großen und Ludwig des Frommen.