Sonderausstellung

»LE PASSÉ COLONIAL DU LUXEMBURG« – MUSÉE NATIONAL D´HISTOIRE ET DÁRT

  • Auftakt. Historische und Gegenwärtige Perspektive gegenüber

  • Kapitel "Forschen und Erkunden"

  • Bereich von der "Unterdrückung" bis zur "Überzeugungsarbeit"

  • Gegenwärtige Thematik

  • Luxemburger mit (in)direkter kolonialer Vergangenheit kommen zu Wort

  • Pressespiegel und die territoriale Welt von Heute

Auftraggeber: MNHA (Musée national d’histoire et d’art), Luxemburg

In Zusammenarbeit mit Lars Jürgens, Luxemburg

Leistung: LPH 1-8, Ausstellungsarchitektur und Szenografie.  Grafik-, und Medienkonzept. Detailplanung und Betreuung der Umsetzung.

Zeitraum: 08.04.202206.11.2022

Obwohl das Großherzogtum Luxemburg nie politische Autorität über ein auswärtiges Territorium oder eine der dort ansässigen Bevölkerungsgruppen ausübte, verlieren während des 19. und 20. Jahrhunderts zahlreiche Luxemburger Männer und Frauen das Großherzogtum, um in den Kolonien anderer europäischer Staaten zu leben und zu arbeiten.

Kurz bevor die heutige Demokratische Republik Kongo im Jahr 1960 ihre Unabhängigkeit erlangte, lebten dort fast 600 Menschen aus dem Großherzogtum. Die Luxemburger/-innen waren an der Eroberung, Erforschung und Missionierung verschiedener Kolonien beteiligt, genau wie an der wirtschaftlichen Ausbeutung Belgisch-Kongos und an der grausamen
Unterdrückung seiner Bevölkerung unter der Herrschaft des belgischen Königs Leopold II. (1885-1908), die als Kongogräuel in die Geschichte eingegangen sind.

Die neue Sonderausstellung gibt einen Überblick über die wenig bekannte koloniale Vergangenheit Luxemburgs. Durch die Erinnerung an geschichtliche Fakten und die Präsentation zahlreicher Lebensläufe zeigt das MNHA die Komplexität der kolonialen Beziehungen auf, die bis heute nachwirken.

Die Ausstellung gliedert sich räumlich und inhaltlich in zwei Bereiche. Auf dem ersten Ausstellungsgeschoss wird die Geschichte chronologisch erzählt. Die eher nüchterne, dokumentarische Gestaltung dies Bereichs unterstützt hier die wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas. Die beiden parallelen Erzählebenen/Perspektiven (historische durch Artefakte und gegenwärtige durch NGOs) sind immer klar sichtbar gekennzeichnet wie z.B. eine Art visueller „Stoppschilder“ um z.B. den (neo-)kolonialen Klischees der Bildsprache (koloniale Blick) gegen zu wirken.

Auf dem Ausstellungsgeschoss wird die Gegenwart thematisiert. Unterschiedliche Personen aus Luxemburg mit (in)direkter „kolonialer“ Vergangenheit erzählen hier Ihre auditiv Geschichte(n). Am Ende der Ausstellung können die Besucher sich an der internationalen Debatte zu dem Thema auseinandersetzten bzw. auch selbst Ihre eigne Erfahrung/Meinung hinterlassen.