Sonderausstellung

»INSPIRIERT VOM LAND – RINDENMAEREIENE AUS NORDAUSTRALIEN« – MUSEUM FÜNF KONTINENTE, MÜNCHEN

  • Puristische Präsentation der Sammlungsbereiche

  • Puristische Präsentation der Sammlungsbereiche

  • Puristische Präsentation der Sammlungsbereiche

  • Detail der bemalten Baumsärge

  • Präsentation der Exponate ohne Exponatschilder. Diese waren in einem Heft zum Mitnehmen

  • Präsentation der Exponate ohne Exponatschilder. Diese waren in einem Heft zum Mitnehmen

Auftraggeber: Museum Fünf Kontinente, München

Fläche: 320 qm

Leistungen: Ausstellungskonzept, Szenografie, Grafik, Licht und Medien Leistungen nach HOAI: LPH 1-8. Konzeption, Detailplanung, Ausschreibung, Bauleitung.

Copyrights Fotos der Ausstellung: Nicolai Kästner

Zeitraum: 18.03.2022-18.09.2022

Die Sammlung Gerd und Helga Plewig.
1969, nach Beendigung seines Medizinstudiums, kaufte Gerd Plewig auf einer Australienreise in Sydney ein Rindenbild, das ein Känguru zeigt. Er legte damit den Grundstock für eine Sammlung von historischen Rindenbildern aus Nordaustralien, vor allem aus Arnhem Land, die heute als die beste außerhalb Australiens gilt. Für die Aboriginal people sind viele dieser Bilder tiefgründige spirituelle Landkarten ihres angestammten Gebietes, die unter anderem ihre Landrechte begründen.

Arnhem Land liegt im äußersten Nordosten des Northern Territory von Australien. Die Region mit einer mehr als 60 000 Jahre alten Kultur ist berühmt für Fels- und Rindenmalereien. Die Felsbilder sind Darstellungen der Schöpfungsgeschichte; nach Ansicht der Aboriginal people haben die Schöpferahninnen und -ahnen diese selbst geschaffen und sich in ihnen verkörpert, das heißt sie leben bis heute in ihnen fort. Die Rindenbilder werden mit Erdfarben auf Eukalyptusrinde gemalt und gehen teilweise auf die Ikonographie der Felsbilder sowie auf zeremonielle Körperbemalung zurück. Sie zeigen Vorfahren und mythische Wesen, manchmal in Tiergestalt, Sternbilder, Naturerscheinungen und religiöse Feierlichkeiten. Sie sind Ausdruck von Mardayin, dem sakralen Gesetz, das die Ahnen eingeführt haben und das sich bis heute in Gesängen, Tänzen, Gemälden, rituellen Objekten und Zeremonien manifestiert. Ihr Stil unterscheidet sich von Westen nach Osten. Im Westen von Arnhem Land ist besonders der sog. Röntgen-Stil bekannt geworden, bei dem Skelett-Teile und innere Organe von Menschen und Tieren sichtbar sind, die vom großen anatomischen Wissen der Aboriginal people zeugen. Kreuzschraffur ist ein weiteres wichtiges Merkmal der Kunst von Arnhem Land.